Lebensleicht vom 1. Juni 2021 – Meine Kolumne in der REGI Die Neue

«Das Leben ist kein Ponyhof!» Das sagt man gerne und meint damit, dass das Leben nicht nur aus Spass besteht. Dass der Vergleich hinkt, weiss jede*r Ponyhofbesitzer*in! Im Gegenteil ist der Ponyhof ein passendes Sinnbild des Lebens. Einen solchen Ort wünscht man sich, weil man Ponys liebt, gerne reitet und draussen unterwegs ist. Sind die Viecher dann da, kosten sie vor allem viel Geld, machen Arbeit und lassen wenig Raum für andere Hobbys. Wer sich da von den Mühen des Alltags – misten, füttern, putzen, Tierarzt, Hufschmied, misten, füttern – zu sehr ablenken lässt, bei dem wird die Passion schnell zur Belastung. Dann ist sogar das Ausreiten nur noch eine Pflicht. Die Freude ist verschwunden.

Auch wenn Sie keine Huftiere im Vorgarten haben, frage ich Sie: Kennen Sie das? Haben Sie auch erfüllte Wünsche, die im Laufe der Zeit so unter den Folgeerscheinungen verschwunden sind, dass Sie den Wunsch dahinter gar nicht mehr erkennen können? Kinder, Haus, Hund und Garten – weit verbreitete «Beispiel-Ponys». Aber auch bei Partnerschaften trifft man auf dieses Phänomen. Die alltäglichen Kleinigkeiten, die uns nicht gefallen oder uns anstrengen, werden zu einem immer grösseren Drama. Die Verpflichtungen und die Herausforderungen, welche auf die Wunscherfüllung folgen, lassen uns vergessen, warum wir das alles eigentlich tun: Weil wir – im Beispiel vom Ponyhof – so Freude an Ponys haben, dass wir eigene besitzen wollten. Nicht nur unsere Ferien mit ihnen verbringen.

Wenn Sie nun so ein Ponyhof-Phänomen bei sich entdecken, dann freuen Sie sich ganz bewusst über ihr Pony! Reiten sie aus oder setzen Sie sich zu ihm auf die Wiese und geniessen seine Gesellschaft. Denn dann wird ihr Leben zu einem Ponyhof, wie ihn die Redensart meint: Etwas, das Ihnen Freude macht und Entspannung ermöglicht, Spass bereitet und Ihre Lebensqualität steigert. Und das bisschen Arbeit machen Sie mit links

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