lachen

Auf Fotos darf es selten fehlen: das Lachen. Mit allen möglichen und unmöglichen Wortkreationen versuchen wir, uns und unser Gesicht ins beste Licht zu rücken. Denn für die Ewigkeit wollen wir einen zufriedenen, erfolgreichen Eindruck hinterlassen. Wer sich bewusst selbstsicher geben will, setzt ein Lächeln auf. Menschen, die sich in schwierigen Situationen überlegen zeigen wollen, auch. Wer einen guten Eindruck bei Kunden, einem potenziellen Arbeitgeber und einem zukünftigen Partner machen will, zieht die Mundwinkel in die Höhe. Denn wir alle kennen die Macht des lächelnden Gesichts und sie kommt nicht von ungefähr.

In den ersten fünf Lebensmonaten werden Babys durchschnittlich dreissigtausend Mal liebevoll angelächelt. Egal, ob sie Mama beim Windelwechseln über die Hände pinkeln oder Opa nach der Mahlzeit übers Sako spucken. Diese Lächelbegegnungen signalisieren: „Du bist ok. Du wirst geliebt und umsorgt, egal was du tust.“ Diese Botschaft von Sicherheit und akzeptiert sein bleibt untrennbar mit dem Lächeln verbunden.

Wir suchen unser ganzes Leben in anderen Gesichtern nach den Anzeichen eines Lächelns und richten oft unser Verhalten danach aus, vergessen aber gerne, es selbst zu senden. Die Gründe sind vielfältig, warum Menschen ihre Mundwinkel im Laufe des Lebens immer seltener nach oben wandern lassen. In gelöster Runde, auf Fotos oder als bewusstes Accessoire, wenn wir etwas wollen, gelingt uns ein Lächeln. Im Familienalltag, bei der Arbeit und in zufälligen Begegnungen nutzen wir es zu wenig. Schade. Denn die Wirkung eines Lächelns – echt oder nicht – ist unbestritten. Ein Lächeln kann unterschiedliche Botschaften in sich tragen. Die Verbindung mit einem Gefühl der Sicherheit, von Akzeptiert sein und Wohlbefinden bleibt. Deshalb reagieren wir auf ein soziales Lächeln genau so unmittelbar, wie auf ein echtes.

Lächeln zu verteilen ist eine einfache Möglichkeit, die Welt freundlicher und das Zusammenleben einfacher zu machen. Es kostet nichts und macht schön. Selbst runzlige Gesichter sehen mit Lachfalten nie alt aus. Es lohnt sich also, öfter mal „Tschiiiiis“ zu sagen.

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