Kaum ein Hollywood-Film kann darauf verzichten. Viele behaupten sogar, die Handlung sei bei einem Film zweitrangig, wenn nur das Ende stimme. Und sind wir ehrlich: Das warme Herzgefühl, wenn sich das Paar nach diversen Wirren doch noch findet oder der Held die Welt gerettet hat, ist schon wunderbar. Da möchte man den Fernseher am liebsten gar nicht abstellen. Und genau da ist der Haken. Habe Sie sich schon einmal überlegt, wie die Geschichte nach «The End» weitergehen würde? Glauben Sie, dass Liebespaar würde sich die nächsten hundert Jahre schmachtend in den Armen liegen? Kaum! Nicht mal James Bond schippert ewig mit seinem Filmsternchen ungestört übers Meer. Früher oder später wartet der nächste Bösewicht. Zum Glück. Ich stelle mir vor 007 würde irgendwann vor Langeweile über Board gehen. Wenn man im richtigen Moment den Vorhang zieht, hat jede Geschichte ein Happy End. Auch die Lebens-Geschichte von jedem einzelnen von uns. Nur geht in der Wirklichkeit das Leben eben immer weiter. Wie beim «Leiterli-Spiel» wechselt es manchmal unerwartet die Richtung. Ein vermeintliches Glück entpuppt sich im Nachhinein eher als Pech und umgekehrt. Weil wir nie wissen, was noch kommt, macht es im Grunde auch keinen Sinn, ständig zu beurteilen, ob etwas ein Fluch oder ein Segen ist. Und ganz ehrlich: Hätten Sie in Ihren glücklichsten Momenten Ihre Geschichte beenden wollen? Im Gegenteil, oder? Wagen wir es nicht lieber uns den Herausforderungen des Lebens zu stellen, als freiwillig auf Lebenszeit zu verzichten? Trotzdem ist es manchmal hilfreich, den Blick für die möglichen «Happy-End-Szenen» um in den anstrengenden Momenten den Mut nicht zu verlieren. Machen Sie dazu einfach folgendes: Jedes Mal, wenn Sie sich einen kleinen oder grossen Erfolg verbuchen, wenn Ihnen das Glück hold ist und Sie mit sich zufrieden sind, machen Sie sich eine kleine Notiz. Ich bin sicher, Sie werden staunen wie filmreif Ihr Leben wäre – und froh sein, dass Sie der Vorhang in Ihrer persönlichen Geschichte noch offenbleibt.

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