Spannung weg. Leitung tot.
Ein Leben ohne Spannung? Unvorstellbar. Jeder Elektriker würde sagen: Ohne Strom ist die Leitung tot. gleiche gilt für Beziehungen, Geschichten, den Job und im Grunde für das ganze Leben: Ist keine Spannung mehr da, keine Freude, kein Knistern, dann bleibt von der Leidenschaft schnell nur noch das Leiden übrig und man fühlt sich geschafft.
In unseren Breitengraden stehen die Menschen ohnehin schon gern „unter Strom“. Kein Wunder, dass Entspannung zur neuen Währung des Wohlbefindens geworden ist. Doch nur entspannen reicht nicht. Wer einfach den Schalter umlegt, merkt schnell – beim nächsten Einschalten fliegt wieder die Sicherung. Das gilt für Kabel genauso wie fürs Nervensystem. Und wenn’s erst mal so weit ist, hilft nur noch eine Sanierung, die viel Zeit, Geld und Geduld kostet.
Die eigentliche Kunst liegt darin, die richtige Dosis Spannung im Alltag zu finden, statt ständig zwischen Vollgas und Erschöpfung zu pendeln. Ein bisschen Strom, aber ohne Funkenflug. Ein kleiner Trick mit grosser Wirkung ist es, die Betrachtungsweise zu verändern. Ärgernisse schrumpfen, wenn man sie aus einer anderen Perspektive betrachtet. Ein Perspektivenwechsel löst allfällige Verbissenheit, erweitert den Spielraum und entlastet sofort. Und er lässt sich ganz leicht üben: Setz dich beim Essen mal auf einen anderen Platz. Drück den Knopf der Kaffeemaschine mit einem anderen Finger. Geh rückwärts durch die Tür. Und für Fortgeschrittene: Tausche die Bettseite mit deinem Partner oder deiner Partnerin. Das kann spannender werden, als jede Netflix-Serie.
Viel Vergnügen beim Ausprobieren!
























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